Nach dem Umbau ist das Multikulturelle Centrum endlich wieder offen. Bei der Einweihung gab es einen Vorgeschmack auf künftige Highlights.
„Die Akustik im Haus hat sich verbessert. Die Bühne ist kein Vergleich zu vorher. Und das Ambiente ist durch neue Lichttechnik noch schöner als zuvor.“ Diese Einschätzung zu den Vorzügen des Multikulturellen Centrums Templin (MKC) stammt von einem Mann, dessen Urteil aus berufenem Munde kommt – Jürgen Bischof, Chorleiter und Chef des Preußischen Kammerorchesters. Er zählte am Mittwochabend zu den rund 300 geladenen Gästen, die nach der energetischen Sanierung und dem Umbau des Hauses an der feierlichen Wiedereröffnung teilnahmen. Schon am Sonnabend, dem 18.Februar, kommt er wieder nach Templin, denn dann werden die „Preußen“ ihr traditionelles Neujahrskonzert nachholen.
So wie Bischof waren auch andere Künstler ganz gespannt auf die Möglichkeiten im umgestalteten Saal. Zum Beispiel Rockmusiker Uwe Kolberg. „Ich bin schon ganz neugierig auf die Veränderungen“, sagte er. Kein Wunder, steht er doch bereits mit MKC-Geschäftsführerin Kathrin Frese in Verhandlungen über die nächste Runde „Songwriter explosions“, die im November stattfinden soll. Dann will er wieder mit bekannten und weniger bekannten Musikern zusammenspielen.
Künstler verschaffen sich ersten Eindruck
Ganz genau schauten sich nach der offiziellen Festveranstaltung auch Katja und Sabine Lorenz auf der Bühne um. In zwei Wochen sollen im MKC die Proben für das diesjährige Stück beginnen, das die beiden Templinerinnen mit Laienschauspielern des Oberstufenzentrums einstudieren. Premiere soll am 22. März sein. „Wir haben echt gebangt, dass der Umbau bis dahin fertig wird“, sagte Katja Lorenz. Und Sabine Lorenz schwärmt von der größeren Bühne, dem festen Bühnenboden…
Doch nicht nur die künftigen Akteure des Hauses zählten zu den geladenen Gästen, sondern auch jene, die in den vergangenen neun Monaten das Programm bestimmten: Planer, Architekten, Handwerker und Bauarbeiter, die für 1,5 Millionen Euro die energetische Sanierung des Hauses, die notwendige Sanierung des Dachstuhls sowie die Erneuerung der Decke und der Bühne im Saal vornahmen. Allen voran der junge Architekt Lutz Grabowski, dem sein Chef Olaf Beckert vom gleichnamigen Prenzlauer Büro sofort nach dem Studium die komplette Verantwortung für das Projekt in die Hände gelegt hatte. „Ich war neun Monate voll gefordert“, bekannte der Grabowski, aber „die wöchentlichen Bauberatungen waren eigentlich immer lustig“.
Auszeichnung von Helfern, Förderern und Geldgebern
Die Leistungen aller, die eine furiose Wiedereröffnung möglich machten, inspirierte Kathrin Frese zur „ersten Templiner Oscar-Nacht“. Von Matthias Bruck und Kathleen Okrent, die die Bauarbeiten mit der Videokamera begleiteten und einen Film darüber drehten, über Förderer und Geldgeber aus dem Land, dem Kreis, der Stadt und der Sparkasse Uckermark, bis hin zu allen am Bau Beteiligten reichte die Zahl der Geehrten, die sich eine Nachbildung des berühmten Filmpreises ins Regal stellen können.
Glanz ganz anderer Art verliehen die Künstler des Berliner Ensembles „Die Aristokraten“ dem Abend. Nicht nur angesichts der artistischen Leistungen, mit denen die Akrobaten und Equilibristen das Publikum begeisterten. Die Frauen und Männer um Martin van Bracht, bei dem die Fäden des Ensembles zusammenlaufen, waren an dem Abend überall: In barocken Kostümen beim Empfang der Gäste im Foyer, im Saal vor Beginn der Festveranstaltung. Und nicht zuletzt nahmen sie mit ihren Überleitungen auf der Bühne den unvermeidlichen Reden der Politiker und Geldgeber das sonst so anstrengende Offizielle.
Quelle: Nordkurier
Foto: Horst Skoupy