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IT-Fakultät, ZUT Szczecin
11. September 2023
Einfeldsporthalle Egelpfuhlschule Templin
17. März 2021

Alte Wassermühle Templin

Bauzeit:

Januar 2021 - Juni 2021

Leistungsphasen:

1-9

Das Gebäude der ehemaligen Wassermühle Templin ist ein Wiederaufbau aus dem Jahr 1893-94, nachdem der zuvor hier gestandene Bau durch einen Dammbruch des Kanals so schwer beschädigt wurde, dass er zu großen Teilen abgetragen werden musste.

Es handelt sich bei diesem Gebäude um ein eingetragenes Einzeldenkmal (Dokumentnr.: 09130695), das zusätzlich im Sanierungsgebiet und somit im Denkmalsbereich der Stadt Templin liegt.

Das Gebäude wurde 1993 von der Treuhand erworben und im Jahr 2006 erstmals saniert und umgebaut. Das Kellergeschoss sowie das Dachgeschoss blieben vorerst ungenutzt. 2016 wurde das Treppenhaus in den ehemaligen Silo des Gebäudes integriert, das alle Geschossebenen erschließt. 2021 erfolgte dann die umfangreiche Komplettsanierung des gesamten Gebäudes.

Das Nachnutzungskonzept des Gebäudes umfasst folgende Einheiten:

Im Kellergeschoss des Gebäudes soll nach bereits erfolgter Sanierung der Kellerdecke sowie dem Einbau eines Aufzugs, der alle Ebenen des Gebäudes erschließt, eine gastronomische Einrichtung entstehen. Das Erdgeschoss wird durch eine Physiotherapie mit insgesamt 8 Therapieräumen genutzt. Das Obergeschoss als Bürofläche durch ein Softwareunternehmen und im Dachgeschoss haben 3 Wohnungen sowie eine kleine Büroeinheit Einzug in das Gebäude gehalten.

Im Zuge der Sanierungsmaßnahmen wurde auf eine substanzerhaltende und nachhaltige Bauausführung geachtet. So wurden die bei Durchbrüchen anfallenden Ziegel aufgearbeitet und an anderer Stelle erneut eingesetzt. Dabei wurde als Mörtel ein bauzeitliches Produkt verwendet, sodass die gesamte Sanierung der Mauerwerke ohne den Einsatz neuer Baustoffe durchgeführt werden konnte. Als Dämmung der Außenwände auf der Innenseite wurden Holzfaserdämmplatten verwendet, deren integrierter Untergrundausgleich es ermöglichte, den bauzeitlichen Putz am Gebäude zu belassen.

Die Holzbalkendecke des Kellergeschosses wies straßenseitig echten Hausschwamm auf. Nach dessen Sanierung im Thermoverfahren wurden sämtliche Holzbalkenköpfe des Kellergeschosses entsprechend den geltenden Normen saniert.

Der innenliegende Aufzug erschließt alle Geschosse des Gebäudes und musste aufgrund der schwierigen Baugrundverhältnisse mittels 12 m tiefen Mikropfählen gegründet.

Sämtliche neu in das Gebäude integrierte Baustoffe, sowie Bauelemente wurden in Hinblick auf erhöhte Schallschutzanforderungen ausgesucht und ausgeführt. Die bestehende Gas-Heizungsanlage wurde durch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe ersetzt, sowie die gesamte haustechnische Installation von Grund auf erneuert.

Auf der Südseite wurden im Dachgeschoss an die Wohnungen, sowie im Obergeschoss an den Seminarraum Balkone angebaut. Der gesamte Planungs- und Bauprozess wurde aktiv durch die untere Denkmalschutzbehörde begleitet und Lösungen im engen Austausch zusammen erarbeitet.

Die Bauphase erstreckte sich über die gesamte Corona-Phase und auch über den ersten Lockdown in Deutschland. So wurden die Bauprozesse im Laufe der Maßnahme durch die Bauleitung so koordiniert, dass möglichst keine firmenübergreifenden Arbeiten an einem Ort ausgeführt wurden. Ebenfalls wurden separate WC-Anlagen hergerichtet, um auch hier ein Infektionsrisiko zu minimieren. Wegen dieser Anstrengungen aller Beteiligten war es möglich, den ersten Bauabschnitt des Gebäudes, nach nur 7 Monaten Bauzeit fertigzustellen und an die zukünftigen Nutzer:innen zu übergeben.

Im zweiten Bauabschnitt wird das bestehende, anliegende Turbinenhaus, das Kellergeschoss, sowie die Mühleninsel saniert und baulich mit einem Wintergarten ergänzt. Hierdurch wird ein für alle Templiner:innen und deren Gäste offener Ort entstehen. Dieser wird durch die Gastronomie im Kellergeschoss gebildet, an diese sich das ehemalige Turbinenhaus, als Museum der alten Turbinentechnik, sowie die Mühleninsel als Veranstaltungsraum anbindet. Die Insel soll durch Besucher:innen der Gastronomie, als auch durch Wassersportler:innen, die hier mit Kanus anlegen, genutzt werden können. Hierbei soll die gesamte Fläche als eine Art kleines, grünes Paradies in der Stadt. mit zahlreichen Pflanzen und Blumen gestaltet werden.

Ursprünglich war es der Wunsch das Gebäude in einem Bauabschnitt fertigzustellen. Jedoch wurde mit Beginn der Arbeiten im Dezember 2021 bald darauf deutlich, dass dies mit Beginn der Corono-Phase wohl nicht umsetzbar sei. So war es zu dieser Zeit nicht möglich, eine von der Präsenz vieler Menschen an einem Ort lebenden Nutzung auszuüben.

Das Ziel ist es, die Arbeiten bis zum Herbst 2023 abzuschließen und den neuen Veranstaltungsort der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Insgesamt hat die Sanierung und Umnutzung der ehemaligen Wassermühle Templin ein erfolgreiches Beispiel für die Verbindung von Denkmalschutz und moderner Architektur geliefert. Das Gebäude ist nun für die Zukunft gerüstet und trägt zur Belebung der Stadt bei.

Chronik

1320
erste urkundliche Erwähnung
1574
schwere Hochwasserkatastrophe in Templin, bei diesem Unglück wurde ein Turm der Mühle vom Wasser weggespült
1578
Großbrand, bei welchem die Mühle vollkommen abbrannte und mühevoll wieder aufgebaut wurde als Mahlmühle
1618 - 1648
während des dreißigjährigen Krieges lasteten Krieg und Pest drückend auf der Stadt, durchziehende Kriegsvölker raubten und plünderten in der Stadt, der Krieg hinterließ großes Elend und eine stark gesunkene Einwohnerschaft in Templin
1648
zweiter verheerender Großbrand in der Mühle, in der Stadt Templin lebten noch 38 Bürgerfamilien, welche die Mühle wieder aufbauten
1683
Einbau einer Walkmühle für hiesige Tuchmacher
1714
die Mühle Templin's bestand aus 1. einer Schneidemühle 2. einer Lohemühle (für den Schuster) 3. einer Walkmühle (für den Tuchmacher) 4. einer Grützmühle und der Müller hatte das Fischerei - Recht vom Mühlenteich bis zum Weinberg, sämtliche Mühlenräder waren oberschlächtig, d.h. das Wasser lief von oben herab auf die Mühlenräder
1733
kompletter Abriss und Neubau
1735
dritter Brand infolge des Stadtbrandes von Templin, erneuter Aufbau der Mühle
1748
Ausbau des Templiner Kanals
1853
Erhöhung des Straßenniveau durch einen Steindamm
1894
Anbau der Turbine
1925
Verlängerung des Mühlengebäudes durch den Anbau des Silo's, dadurch erfolgte die nahtlose Verbindung zwischen Mühlen- und Speichergebäude, Aufstockung des Mühlengebäudes

Historische Aufnahmen


Vor der Sanierung






Nach der Sanierung















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