Viele Denkmaleigentümer stellen sich einem oft zermürbenden Wettlauf mit der Zeit. Die wenigsten haben genug Gelder, um aufwendige denkmalgerechte Sanierungen aus eigener Tasche tragen zu können. Doch während beispielsweise für das Prenzlauer Kettenhaus das Rennen zuungunsten des letzten barocken Profanbaus der Kreisstadt zu enden scheint, steht jetzt in Wolfshagen das Signal für den Speicher offenbar auf Grün. Das noch immer imposante Gebäude zeugt ebenfalls als letzter Bau von einer bestimmten Epoche. Es gehörte, so wie die kläglichen Reste des einstigen Torweges zum Lennépark, zum Schlossensemble des Familiensitzes derer von Schwerin im 19. Jahrhundert.
In den 1990er Jahren gelang es der damaligen Gemeinde Wolfshagen nicht, den Speicher in die umfangreichen Denkmalsanierungen von Land, Kreis und Gemeinde einzubeziehen. Auch die Bemühungen des späteren Amtes Lübbenow und der vor zehn Jahren gegründeten Großgemeinde Uckerland gingen kaum über die Ansätze von Planungen hinaus. Immerhin wurde ein Projekt verwirklicht, bei dem Studenten Chancen einer möglichen Zukunft absteckten und eigene Vorstellungen der Nutzung entwickelten. Auch diese Studien flossen in die Vorbereitungen eines neues kommunalen Anlaufs zur Sanierung des knapp 200 Jahre alten Speichers ein. Inzwischen gibt es mit dem Büro Beckert & Stoffregen einem engagierten und kompetenten Partner, der ein Sanierungsprojekt vorgelegt hat.
Zum Ende dieses Jahres tragen nun die Bemühungen der Bürgermeisterin um finanzielle Mittel Früchte. So sagte jetzt das Land Brandenburg 119200 Euro aus dem Förderprogramm zur Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) zu. Auch bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz sowie dem Landkreis sind Anträge zur Unterstützung gestellt worden. Damit ist die Gemeinde Uckerland in der Lage, die Hüllensanierung zu beginnen. Dafür beschlossen die Gemeindevertreter mit dem Haushalt 2013, insgesamt 60000 Euro aus den investiven Schlüsselzuweisungen des Landes einzustellen, um den Eigenanteil abzusichern. So kann der erste, auf 207 300 Euro veranschlagte Schritt zur Sanierung des Speichers gegangen werden.
Quelle: Nordkurier